Intelligente Automatisierung braucht ein intelligentes Gegenüber: den Menschen.
Und genau hier setzt das Konzept „Human in the Loop“ an: Es kombiniert maschinelles Lernen (ML) mit menschlicher Kontrolle, um Prozesse sicher, effizient und flexibel zu gestalten.
Dieser Artikel zeigt:
- Was „Human in the Loop“ wirklich bedeutet
- In welchen Bereichen der Ansatz eingesetzt wird
- Warum der Mensch in KI-Systemen unverzichtbar bleibt
- Wie HITL in der Praxis aussieht
- Wo HITL besonders viel Sinn macht – inklusive einem Exkurs in die Logistik
Was bedeutet „Human in the Loop“ – und was steckt dahinter?
Human in the Loop beschreibt ein Prinzip, bei dem der Mensch gezielt in KI-gestützte Prozesse eingebunden bleibt – als Kontrollinstanz, Entscheider oder Trainer.
Statt „entweder Mensch oder Maschine“ lautet das Motto: Teamwork.
Der Mensch prüft, ergänzt, korrigiert – aber nur dann, wenn es nötig ist.
So läuft ein typischer HITL-Prozess ab:
1️⃣ Die Künstliche Intelligenz analysiert Daten, erkennt Muster und erstellt Vorschläge.
2️⃣ Sie bewertet ihre eigene Sicherheit („Ich bin mir zu 92 % sicher“).
3️⃣ Unsichere oder widersprüchliche Ergebnisse werden markiert.
4️⃣ Der Mensch prüft, entscheidet oder bestätigt.
5️⃣ Das System lernt aus jedem menschlichen Eingriff dazu.
Das Ergebnis: Schnelle, skalierbare Automatisierung – mit eingebauter Qualitätssicherung.
Was kann eine KI im HITL-Ansatz leisten – und was nicht?
Im Human-in-the-Loop-Ansatz übernimmt die Maschine das, was sich automatisieren lässt. Der Mensch greift nur ein, wo Kontext, Verantwortung oder Erfahrung gefragt sind.
Somit arbeitet die KI im Human-in-the-Loop-Ansatz wie ein vorgeschalteter Assistent:
Der Mensch bleibt also derjenige, der Überblick, Kontext und Erfahrung einbringt. Er trifft die letzte Entscheidung – dort, wo es darauf ankommt.
Warum Human-in-the-Loop-Systeme echte Vorteile bringen
Viele KI-Projekte scheitern nicht an der Technik – sondern an fehlendem Vertrauen oder zu hohem Perfektionsanspruch. HITL bietet hier einen pragmatischen Weg.
Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:
- Prozesssicherheit bei Ausnahmen
➡️ Systeme stoppen nicht bei Unsicherheit – der Mensch übernimmt punktuell.
- Schnellere Marktreife von KI-Lösungen
➡️ Auch Systeme mit 85–90 % Genauigkeit sind produktiv nutzbar, wenn der Rest durch menschliche Validierung abgesichert wird.
- Kontinuierliches Lernen
➡️ Jede menschliche Entscheidung fließt ins Systemtraining ein.
- Geringere Einstiegshürde
➡️ Unternehmen müssen nicht sofort perfekte Daten liefern – der Mensch „schließt die Lücke“. - Vertrauen & Kontrolle
➡️ Mitarbeitende behalten den Überblick und geben nur frei, was korrekt ist.
Grenzen der Künstlichen Intelligenz – wo der Mensch gebraucht wird
Trotz aller Fortschritte bleibt KI in bestimmten Situationen überfordert. Vor allem, wenn es um realitätsnahe, fehleranfällige oder nicht standardisierte Daten geht.
Typische Herausforderungen:
- Echte Welt ≠ Testumgebung
Schlechte Scans, handschriftliche Notizen oder unstrukturierte PDFs überfordern viele Systeme.
- Kontextverständnis
Drei verschiedene Gewichtsangaben in einer Sendung? Nur ein Mensch kann entscheiden, ob es sich um Fehler oder reale Unterschiede handelt.
- Verantwortung & Compliance
Bei Zolldokumenten, medizinischen Daten oder rechtlich relevanten Inhalten darf die Entscheidung nicht der KI allein überlassen werden. - Erfahrung & Intuition
Eine erfahrene Fachkraft erkennt auf Anhieb Zusammenhänge, die selbstlernende Systeme erst nach vielen Beispielen erfassen können.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine in der Praxis?
Das Schlagwort klingt komplex – in der Praxis ist HITL oft erstaunlich einfach und intuitiv. Ein typischer Workflow in der Logistik sieht z. B. so aus:
1️⃣ Dokumenteneingang: Eine Frachtakte (PDF) wird hochgeladen – z. B. per E-Mail, SFTP oder automatisch aus dem TMS gezogen.
2️⃣ Automatische Vorverarbeitung: Die KI erkennt Dokumenttypen (Rechnung, Packliste etc.) und extrahiert alle relevanten Daten – inkl. Referenzen, Gewichte, Beträge, Containernummern.
3️⃣ Validierung & Abgleich: Die KI prüft über mehrere Dokumente hinweg, ob Daten konsistent sind – z. B. ob die Anzahl der Paletten auf Frachtbrief und Packliste übereinstimmt.
4️⃣ HITL-Phase: Wo es Unsicherheiten gibt (abweichende Werte, fehlende Angaben, unleserlicher Text), wird ein „Human Touchpoint“ gesetzt – eine Art digitale Post-it-Notiz für die Sachbearbeitung.
5️⃣ Menschliche Entscheidung: Ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin prüft die offenen Punkte, nimmt Korrekturen vor oder gibt das Dokument frei.
6️⃣ Datenübergabe: Nur geprüfte, vollständige und korrekte Daten werden an TMS, ERP oder Zollsysteme übergeben – ob als Excel, JSON oder direkte API.
Das Ergebnis: Sicherheit wie bei manueller Bearbeitung – aber mit der Geschwindigkeit der Automatisierung.
Human in the Loop in der Logistik
Gerade in der Logistik zeigt sich der Nutzen von HITL besonders deutlich:
Praxisbeispiele:
- Beschädigte Lieferscheine: Unsicher erkannte Gewichte – Mensch prüft.
- Unterschiede zwischen Frachtbrief und Rechnung: Mensch bewertet Inkonsistenzen.
- Zollangaben fehlen: HS-Code-Vorschlag der KI wird geprüft.
- Lieferant nutzt neues Format: System lernt durch menschliche Korrektur.
Vorteil für Logistikunternehmen:
Hohe Automatisierung – ohne Risiken für Datenqualität, Kundenbindung oder Compliance. Besonders bei vielen Partnern und Dokumentvarianten ein echter Wettbewerbsvorteil.
unendliche Möglichkeiten.
ExB ist eine Intelligent-Document-Processing-Plattform, die unstrukturierte Daten aus jeder Art von Dokumenten in strukturierte Ergebnisse verwandelt. Unsere KI-basierte Software kann nicht nur alle relevanten Informationen Ihrer Dokumente auslesen, sondern diese auch verstehen. So können Sie Ihre Prozesse automatisieren und sparen sowohl Zeit & Geld, während sich gleichzeitig Ihre Customer Experience und Mitarbeiterzufriedenheit verbessert. Win-win.
Human-in-the-Loop mit ExB: Ein virtueller Sachbearbeiter, der mitdenkt
Bei ExB ist Human in the Loop integraler Bestandteil der Plattform.
Unsere Systeme arbeiten automatisiert, transparent und lernfähig – und holen den Menschen dann ins Boot, wenn’s darauf ankommt.
Fazit: Automatisieren, aber mit Verantwortung
„Human in the Loop“ ist kein Rückschritt – sondern ein Reifezeichen intelligenter Automatisierung. Es geht nicht darum, alles dem Menschen zu überlassen – sondern darum, den Menschen genau dort einzubinden, wo er den Unterschied macht.
Für die Logistik bedeutet das:
Schnellere Prozesse, weniger Fehler, hohe Sicherheit – und jederzeit die Möglichkeit, einzugreifen, wenn es darauf ankommt.
Kurz gesagt: KI macht den Job. Der Mensch sorgt dafür, dass er richtig gemacht wird.
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